Der Morgen beginnt mit einem köstlichen Frühstück. Der Pfannkuchen mit dem dazugehörigen Ziegenkäse ist hierzulande Pflicht. Sehr empfehlenswert.....
Als LKW Fahrer braucht man an dem Grenzübergang nach Montenegro schon eine ordentliche Portion Geduld. PKW und Motorräder können glücklicherweise dran vorbei fahren.
Die Kontrolle an der Grenze war für uns recht unspektakulär. Ein zum Wohnmobil umgebauter Unimog aus Berlin wurde aber sehr genau untersucht. Sogar ein Hund wurde da durch geschickt.
Ein sagenhafter Ausblick in die Ferne ist bei bestem Wetter schon eine Belohnung für die weite Anreise.
Schon nach einer halben Stunde fahrt seit der Grenze geht die Route dann von der Straße ab auf einen sehr steilen mit großen Steinen befestigten Weg. Ein harter Einstieg in den Offroadteil des TET Montenegro. Wenn einem der Start Respekt einflößen soll dann ist das echt gelungen. Selten sind wir auf so kurzer Stecke so weit nach oben gekommenen.
Als ich anhalte um dieses schöne Stück Erde auf mich wirken zu lassen fällt mir auf, das Raimond nun mittlerweile auch schon hier sein sollte. Ich starte die Rally und tucker wieder langsam zurück.
Ein paar Kurven zurück finde ich ihn an dieser Stelle mit offenem Mund vor. Er versucht mir zu erklären, wie unglaublich schön es hier ist. Es kommen solche Dinge wie "Das ist die absolute Endstufe" und "mehr geht nicht" und solche Sachen. ;-)
Es ist schon echt erstaunlich wie ähnlich wir ticken..
Es fällt doch auf, das sich die Landschaft hier wieder verändert hat. Es ist feuchter und kälter als auf gleicher Höhe zum Beispiel in Albanien. Vermutlich ist es deswegen deutlich grüner hier.
Ein paar hundert Meter höher liegt noch Schnee. Das hatten wir in Albanien auch erst gut 300 Meter höher. Wir sind gespannt wie es sich weiter entwickelt...
Tja, dann kommt es wie es kommen musste. Der Schnee wird immer tiefer und die Abschnitte wo wir uns durchkämpfen werden immer länger.
Aufgeben ist natürlich keine Option. Wir sind auf ca. 1700 m Höhe. Klingt eigentlich noch nicht besonders hoch. Wenn man aber ca. 3 Meter das Motorrad durch den Schnee geschoben hat ist die Puste komplett weg. Irgendwann gehen wir dann dazu über zu zweit zu schieben. Erst das eine und dann das andere Motorrad. Das geht besser.
Hier stoßen wir dann auf die nächsten Schneebretter und müssen leider einsehen, das es einfach keinen Zweck hat weiter zu fahren. Ein Blick ins Navi zeigt, das es im weiteren Streckenverlauf noch einige Male gut 200 Meter höher geht als hier. Also wieder zurück. Aber wir wissen ja nun auch wie es geht :-(
Wieder festen Boden unter den Stollen beschließen wir dann von hier aus direkt zum Startpunkt des TET Bosnien und Herzegowina zu fahren. Damit ist der TET Montenegro nach knapp 100 km für uns zu Ende. Ich wähle den Startpunkt aus und lass das Navi die Route rechnen. Auf geht's.
Und so sieht dann ein Grenzübergang für Anrainer aus. Der Ist NICHT für Ausländer sondern nur für Menschen, die in unmittelbarer Nähe des Überganges leben. Also drehen wir wieder um und nehmen dann den größeren Übergang an der E 762. Die 60 km Umweg sind wir natürlich gerne gefahren. Wie heißt es doch immer so schön... Wenn man die gleiche Strecke in zwei Richtungen fährt ist es ja als wenn man zwei unterschiedliche Strecken fahren würde.
Da Hotels in dieser Gegend rar sind, machen wir etwa 30 km vor dem Grenzübergang nach Bosnien und Herzegowina noch eine Übernachtung in dem kleinen Örtchen Pluzine in Montenegro.
Über den Stausee hinüber ist direkt am Hotel ein Drahtseil auf die andere Seite gespannt. Daran können sich leichtsinnige Touristen mit einem Geschirr einhängen und abwärts auf die andere Seite rollen. Heftig, nix für mich..
Läuft dir auch gerade das Wasser im Munde zusammen? Mach dir keine Sorgen, das ist normal. Fürstlich haben wir gespeist, noch ein, zwei Bierchen getrunken und sind dann recht erledigt (ich zumindestens) ins Bett gefallen.....
Alle Bilder des TET Montenegro: