Albanien 6. Tag 15.05.2018 bis Grile (217 km)

Die erste Attraktion des heutigen Tages, nach einem sehr leckerem Frühstück ist ein Stausee. Egal in welchem Land ist es immer ein gewaltiger Anblick solche Wassermengen durch eine von Menschenhand geschaffene Mauer aufgehalten zu sehen.


Der Nieselregen, bei dem wir heute morgen gestartet sind, läßt langsam nach. Mit Staub ist wohl eher nicht zu rechnen und so ziehen wir unsere Flutwellen durch die unzähligen Pfützen. Macht auch mal Spaß...;-)


Immer wieder staunen wir über die sagenhaft schöne Landschaft und müssen uns bremsen nicht ständig zum Fotografieren anzuhalten.


....auch hier geht es immer mal wieder durch kleine Bäche und schon eher kleinere Flüsse. Die Motorräder machen einen hervorragenden Job, denn wenn wir jemals irgendwo nicht besonders Materialschonend unterwegs waren, dann wohl sicherlich hier. Ständig wechseln die Bedingungen.


In der nächsten größeren Stadt decken wir uns noch einmal mit Wasser und etwas Süßem ein. Wir werden gleich den Anstieg nach Theth von der Südseite her in Angriff nehmen.


Hier ist uns gerade eben ein Schulbus entgegen gekommen der, wie wir später erfahren werden, jeden Wochentag diese 25 km lange Strecke morgens runter und Nachmittags wieder hinauf fährt. Der Fahrer, allerhöchstens 18 Jahre alt mit einer Hand am Lenkrad denn die andere braucht er zum telefonieren....

Ich würde als Elternteil keine ruhige Minute haben wenn die Kinder in die Schule müssen...


Wenige Kilometer später, was Stunden bedeutet, wird die Strecke dann schon recht anspruchsvoll und wir treffen an einer recht groben Stelle drei Bayern mit ihren GSn. Zwei mal die neue Rally LC und eine Luftgekühlte. Ein schönes Fleckchen für eine Pause. Raimond und ich staunen nicht schlecht, das die drei überhaupt bis hierher gekommen sind. Der eine, der auf seiner Rally mit Straßenreifen unterwegs ist, berichtet dann, das es ihn gerade "geschmissen" hat. Wundern tut es uns nicht. Es ist wohl eher leichtsinnig als mutig diese Strecke mit solchen Reifen anzugehen. Als es dann wieder losgehen soll legt er seine hübsche Rally an der gleichen Stelle dann wieder ins Geröll. Das können wir nich mit angucken und verabschieden uns.


Etwa 15 km vor Theth treffen wir auf einen kleinen Jungen. Er steht am Wegesrand mit einer Limonadenflasche etwa halb voll Brausekügelchen die er uns offensichtlich anbieten möchte. Da es eh mal wieder Zeit für eine Pause ist halten wir an. Nachdem wir die Motorräder abgestellt und den Helm abgenommen haben staunen wir nicht schlecht als wir auf Deutsch angesprochen werden. Sein Name ist Claudio und er ist 10 Jahre alt. Er hat uns schon von weitem gehört und uns dann angehalten um etwas mit uns zu plaudern. Auf meine Frage woher er so gut Deutsch sprechen gelernt hat antwortet er das er sich das selber vom Fernseher beigebracht hat. Der absolute Hammer. Aus seiner Familie spricht keiner Deutsch und so hofft er auf vorbeikommende Touristen um sein Wissen zu nutzen. Er erzählt uns dann auch von dem Schulbus. Raimond gibt noch ein wenig Taschengeld und wir setzen unsere Reise fort.


Zur Abwechslung geht mal eine Brücke über den Fluss. Natürlich wieder einmal ohne Geländer. Immer wieder muss ich an die Menschen denken, die diesen Weg fahren um z.B zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. Die müssen schon sehr wachsam unterwegs sein.


Leider kommen wir am frühen Nachmittag in Theth an. Zu früh um hier Quartier zu beziehen. Es wäre schon nicht schlecht gewesen, hier eine Nacht zu verbringen. Wir tuckern einmal durch die Siedlung und machen uns wieder von dannen.


In dieser Höhe liegt auch noch Stellenweise Schnee. Glücklicherweise kommen wir aber recht Problemlos durch. Es hat wieder Regen eingesetzt. Von hier an geht es nun wieder hinunter.


Wir checken im Hotel Havanna ein. 5 Sterne versteht sich. Hier kann man sich das echt erlauben. Wir stellen die eingeschlammten Motorräder direkt neben den Eingang neben eine GS, die hier schon parkt.


Frisch geduscht nehmen wir beim Warten auf das Abendbrot erst mal ein schickes Feierabendbierchen ein und können es kaum glauben, was wir heute wieder alles erlebt haben. Wir waren in Theth......kaum zu glauben. Das war alles so unendlich weit weg bei den Recherchen, die noch Wochen vor Reiseantritt anstanden.


Hier die Zusammenfassung der letzten drei Tage: